Sonntag, 8. Januar 2012

Guten Morgen Welt, hast du auch noch nicht geschlafen?

Es ist viertel 5. Ich konnte bis jetzt noch nicht einschlafen. Koennte daran liegen, dass mein Tag-Nacht-Rythmus so wie so komplett im Arsch ist. Ich hab immer so meine Phasen, in denen ich erst Mittags oder Nachmittags aufwache und dann die ganze Nacht nicht schlafen kann, bis ich morgens irgendwann dann doch die Augen zu fallen lass - aber das weißt du ja schon. Scheint, als haette ich mich vor ein paar Tagen wieder da rein geritten. Scheiße! Morgen kommt meine Mutter zu Besuch, bis dahin muss ich noch etwas aufraeumen. Das bedeutet, ich darf entweder garnicht schlafen, bis ich fertig bin oder ich habe kaum Zeit zum schlafen und muss mich von meinem jaulenden Telefon wecken lassen, um noch rechtzeitig fertig zu werden!
Der Discobesuch gestern fiel ins Wasser. Hast du etwas anderes erwartet? Ich schon! Aber kurz vorher fiel mir dann auf, dass ich ja garkeine Schuhe habe! Und nein, das ist nicht das typische Frauengequassel. Ich habe wirklich keine - außer Absatzschuhe aber da diese Dinger weder zur Jahreszeit passen, noch, um weiter als 10 Schritte zum Auto zu gehen, fallen die weg! EIN PAAR Schuhe hatte ich und ich habe sie ziemlich geliebt. braune Sneaker, glattes Leder, weiße Sohle, weiße Schnuersenken, unauffaellig, normal... ich mochte sie wirklich! Aber bei meinem Glueck, als waere das Leben eine einzige Komoedie, wollte ich vorgestern hineinsteigen. War auf dem Sprung zur Bank, da kein Penni mehr Zuhause war. Und wie ich meinen nackten Fuß so hineingleiten ließ machte es Plitsch, Platsch oder war es doch eher ein fffftsch? Ich glaube das Geraeusch habe ich mir nur im Nachhinein in die Situation gedacht, denn ein wirkliches Geraeusch machte es nicht aber ich weiß noch sehr wohl, wie ploetzlich etwas feuchtes an meinem Fuß war, ich zog ihn raus und guckte angewidert, in dem Glauben, die Katzen haetten in meine Schuhe gepinkelt oder schlimmer noch: ...na egal.... Irgendwas war da. Ich schaute auf meine Fußsohle, es war durchsichtig .Und bloed, wie ich bin, fasste ich daran und roch an meinen Fingerspitzen. Katzenpisse? fluessiger zucker? Nein, es roch nach geschmolzenem Bonbon. So, wie wenn man ein Gummibaerchen aufs heiße Metallfensterbrett, welches unter der Sommerhitze 2001 zur Pfanne mutierte, legt und es von Sekunde zu Sekunde fluessiger wird. Ein sueßlicher Unterton, eine spritzige Note. Ich wagte einen winzigen Blick in den Schuhe. Scheiße! Scheiße! Scheiße! Zum Teufel nochmal, da saß eine Spinne in meinem Schuh! Wobei es nun ja nurnoch der zermatschte Koerper war. Und ich habe sie zerlatscht! Ich habe die Spinne zertreten! Und, Gott moege mir verzeihen, ich trauerte nicht um die Spinne sondern um meine Schuhe und darum, dass mein empfindliches Seelchen eine solch miese Erfahrung machen musste. Jeder, der mit Spinnen auf Kriegsfuß steht, kann sich wohl vorstellen, dass das die absolute Horrorsituation ist. Das war der Moment, vor dem ich immer Angst hatte! Soetwas abartiges. Ich ging mir den Fuß waschen und schmiss die Schuhe an den Ende des Wohnungsflurs, schluepfte widerwillig und noch eingenommen vom Ekelgefuehl, in meine Keilabsatzschuhe, zog mir meine tuerkise Muetze ueber den Kopf und verschwand. Somit kam es also, dass das letzte Paar Schuhe, das ich fuer den alltaeglichen Gebrauch hatte, nicht mehr tragbar ist und nun noch immer im Flug steht und ich jedes Mal einen großen Bogen darum mache, wenn ich vom Wohnzimmer aus ins Bad, vom Bad in die Kueche, von der Kueche ins Schlafzimmer, vom Schlafzimmer wieder ins Wohnzimmer usw. gehe. Diese Schuhe sind nun fuer mich das Sinnbild des Boesen - ich halte mich fern und gehe ihnen aus dem Weg, wann immer sie meinen Weg kreuzen und da Schuhe sich eigentlich nicht selbst fortbewegen, meide ich einfach genau diese Stelle des Flurs. Ja, vielleicht wird das ein paar Jahre so weiter gehen oder, was auch moeglich waere, ich habe irgendwann vergessen, weshalb ich sie nicht mehr tragen wollte und schluepfe, ohne boese Ahnung, wieder in meine Schuhe. Da die Spinnenleiche bis dahin aber wahrscheinlich schon in Staub aufgegangen sein wird, wird es mir auch nicht wieder einfallen, wenn ich drinnen stehe. Der Schleim, die Gedaerme oder aus was auch immer dieser Schleim bestand (ich will es garnicht so genau wissen), wird wohl schon getrocknet sein und nicht mehr bemerkbar. Ende gut, alles gut. Nichts ist gut. ich hatte also gestern keine Schuhe und so verbrachte ich den Abend, anstatt in einer Disco, wo alle gut gelaunt sind, vor meinem PC und im Bett und die meiste Zeit des Abends, heulend. Warum ich heulte und mal wieder die Welt untergehen sah, ist aber ein ganz anderes Thema. Vielleicht haette mir diese ganze Partygesellschaft gestern sowieso nicht gut getan. Vertagen wir das Experiment "Extrovertiert tun" also auf ein anderes Mal.
So, nun ist es kurz nach halb 5 morgens und ich werde schlafen gehen oder ich gehe noch schnell was kochen. Kann mich nicht entscheiden. Meine Figur wuerde es mir danken, wenn ich den 5Uhr-Mitternachtsimbiss wegfallen lassen wuerde aber ich bin zu traurig zum einschlafen denn wenn ich mich hinlege, ohne so muede zu sein, dass mir die Augen sofort von selbst zu fallen, fange ich an, nach zu denken und wenn ich nachdenke, dann werde ich traurig und wenn ich traurig werde, kullern die Traenen und wenn die Traenen dann zur naturkatastrophe werden, krieg ich keine Luft durch die Nase, was mich dann wiederrum noch trauriger macht. Also doch lieber den Magen zum schweigen bringen? Mal sehen.
Im Uebrigen wurde meine Liebe zu Orangen neu entfacht. Ich hab ewig keine mehr gegessen aber weiß, ich liebe sie wieder! Und Brokkoli und Blumenkohl! Wusstest du, dass Blumenkohl eine Blume ist? Kein Gemuese? Und Mandarinen und Moehren. Naja, Moehren mag ich nicht. Aber immer, wenn ich sie lange nicht gegessen habe, sage ich mir aufs Neue, dass ich sie mag. Ach egal, mal sehen, was der Morgen noch so bringt oder ob er sich fuer mich nun in die Nacht wandelt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte hinterlasse mir doch einen kleinen Kommentar. Wuerde mich freuen. :)