Samstag, 24. Dezember 2011

Wie macht man einen Braten?

Morgen... ist Weihnachten. Das Fest der Liebe, des Zusammenhaltes, der Familie, der Freude, der Harmonie und der grenzenlosen Heuchelei. Da es genau letzteres ist, mit was ich in keinster Weise umgehen kann, habe ich mich dazu entschlossen, alleine zu feiern, nicht bei der heilen Familie. Also haben wir heute (ich weiß, etwas spaet.) einen Weihnachtsbaum gekauft. Das ist kein Baum, das ist ein Monstrum! Wuerde man sie aufrecht in den Raum stellen, wuerde die Spitze jaemmerlich abknicken! Also liegt das Baeumchen noch im Flur. Morgen werde ich es stutzen, in der Hoffnung, dass es dann noch huebsch ist und ich es schmuecken kann. Wo wir gerade beim Thema "schmuecken" sind... heute, als er den Baum mitbrachte, brachte er auch ein Paeckchen kristbaumschmuck mit. Ich dachte mich trifft der Schlaf. So wenig Desighnbewusstsein haette ich ihm dann doch nicht zugetraut, obwohl ich seit 4 Jahren nun darunter zu leiden habe. Aber... ich haette wissen muessen, was dabei rauskommt, wenn man einen Mann Dekoartikel kaufen laesst. Ich grinse gerade innerlich, dass ich, gerade in diesem Punkt, doch manchmal ziemliche Vorurteile habe. Nein, nicht wirklich. ich weiß, dass Maenner Dinge dieser Art genauso koennen aber er kann es jedenfalls definitiv nicht!
Irgendwie habe ich mir Weihnachten anders vorgestellt. Aber das war schon immer so. Wenn das Fest noch fern ist, dann stelle ich es mir so und so vor und ein paar Tage vorher, merke ich dann, dass schon wieder alles in die falsche bahn laeuft. Unsere kueche ist vor Wochen geliefert wurden. Die Schraenke wurden halbwegs! zusammen geschraubt, Geraeute stehen drin aber man kann sie noch nicht benutzen. Das Vorhaben, an Weihnachten etwas richtig schoenes selbst zu kochen und nicht wieder zum Telefon greifen zu muessen, drohte also zu scheitern. Aber wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann tu ich das. Ich lass mir doch von einer unfertigen Kueche nicht sagen, dass ich nicht kochen kann! Ich werde es mit den selben Mitteln tun, wie die ganze Zeit ueber. Eine Kochplatte, welche nie richtig heiß wird und zB. Wasser garnicht erst anfaengt zu kochen und eine eine elektrische Pfanne, bei der sich die Temperatur nicht richtig einstellen laesst und die im uebrigen von oben bis unten absolut verbogen ist! Aber ich improvisiere gerne und das wichtigste ist mir wirklich, dass es selbstgekocht ist. Ja, ich habe meine genauen Vorstellungen von Weihnachten und wenn dann Dinge anders laufen, wie eben der haessliche Christbaumschmuck, die schlechte Moeglichkeit zu kochen, keine Plaetzchen gebacken, kein Schnee und noch nichtmal Geschenke gefunden wurden, dann macht mich das schlicht und ergreifend einfach frustriert! Aber am Ende wird es sein, wie (fast) immer. Es wird ueber die Buehne gebracht und man findet, dass es okay war.
Aber irgendwie doch sehr merkwuerdig, findest du nicht? Ein Fest wird zum Zwang. Es wird von vorne bis hinten durchgeplant. Alles soll so sein, wie man es sich vorgestellt hat. Im Grunde genommen trifft das auf die meisten Dinge im Leben der meisten Menschen zu aber dass diese Sucht nach komplett erfuellten Vorstellungen und kompromisslosigkeit sogar Feste befaellt? Erschreckend!
Oder meldet sich da bloß wieder mein Perfektionismus?
Ich habe herausgefunden, dass dieser blog mir hilft. Nicht nur dabei Dinge niederzuschreiben, die mir im kopf oder dem Herzen herumschwirren und dadurch etwas unbelasteter zu sein. Auch nicht nur, weil es mir das Gefuehl gibt, es endlich durch zu ziehen... sondern ein wichtiger Punkt, der mir klar geworden ist, ist, dass ich auch mich selbst damit sehr gut analysieren kann und bei mir selbst auch viele Fehler finde. Als ich vorhin kurz nicht am Pc war, dachte ich ueber meinen bisher geschriebenen Teil nach und da war ich besorgt "hoert es sich an, als wuerde ich sauer auf ihn sein, nur weil er kein Designbewusstsein hat? Rede ich vllt. irgendwie lieblos und feindseelig ueber ihn?... Nein, ich bin nicht sauer auf ihn. Es gibt einfach nur Dinge, die mich etwas aufregen, wobei vieles davon auch nur spaßig gemeint ist! Nein, es ist nicht so, dass ich nur die negativen Dinge sehe und den Rest nicht achte. Im Gegenteil, ich merke sehr wohl, wenn er was genau richtig macht. Leider kommt das aber halt viel zu selten vor. Trotz allem... es geht nicht darum, was andere Menschen denken oder wie andere mein geschriebenes verstehen. Viel mehr geht es um mich selbst. Ich musste selbst erstmal nachdenken "wie meintest du dies und jenes denn nun? Bist du nicht wertschaetzend genug? Bist du vielleicht sogar gemeint?"... Nein. Denn auch, wenn es so rueberkommt, weiß ich dennoch, dass es nicht so ist. Er ist ein lieber Mensch und gibt mir auch vieles.

Nun aber zu einem anderen Thema. Besonders aus dem Grund, dass ich weiß, dass Maenner prinzipiell Fleisch lieben und ich es auch gerne mal ausprobieren moechte, habe ich mich entschlossen, morgen einen Braten zu machen. Wie geht das??? Ich habe absolute Panik. Du weißt, wie ich bin! Ich will nicht, dass es schief geht!!! Ich denke, ich werde es einfach mal versuchen. Ob alles geklappt hat und wie, werde ich dann bestimmt aufschreiben. Aber wie ich vorhersehe, wird es ein riesen Chaos! Ich meine, ich kann gut kochen aber das habe ich eben noch nie gemacht denn ein Braten ist, denke ich, etwas besonderes und irgendwie gab es bisher nicht den Anlass, ein Festtagsessen zu servieren. Ich denke, dazu fehlt mir die motivation. Mal angenommen, ich haette eine richtige Familie und jeder wuerde mit essen, wuerde es mich viel mehr freuen, mir bei etwas so richtig Muehe zu geben, als wenn ich im Prinzip nur uns zwei bekoche und mir im Eifer meiner Planung auch noch Sprueche anhoeren darf wie "Bestellen wir halt einfach Doener. Braten? Ok! Ich leg meinen Teil dann ins Fladenbrot!" ...soetwas verdirbt einem die Freude daran, etwas schoenes zu machen. Wie dem auch sei, tun werde ich es trotzdem. Auch wenn ich jetzt schon wieder relativ viel geschrieben habe: ich habe nicht wirklich Ideen, was ich schreiben soll. Es ist gedaempftes Licht in meinem Zimmer und ganz still, bis auf das leise Rauschen des Computers. Das macht irgendwie schlapp.
Ich werde jetzt noch eine Zigarette rauchen (ich bin starker Raucher und alles andere als Stolz drauf! Denke, ich werde bald in Angriff nehmen, es auf zu geben!) und dann leg ich mich nochmal ein bisschen hin. Ich bin erst vor 1, 2 Stunden aufgewacht und daher nicht richtig muede aber habe auch keine lust auf etwas anderes. Obwohl... wie waere es denn, wenn ich putzen wuerde? Aufraeumen fuer morgen? Als ich eingeschlafen bin, hat er relativ viel gemacht. Vielleicht bin jetzt ich an der Reihe!

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